Fächerverbindender Unterricht ist ein Konzept, bei dem verschiedene Schulfächer gezielt miteinander verknüpft werden. Er tritt zeitweise an die Stelle des normalen Fachunterrichts, um dessen Grenzen zu überwinden. Dabei wird der Unterricht rund um ein größeres, komplexes Thema gestaltet, das aus der Sicht mehrerer Fächer gemeinsam betrachtet und bearbeitet wird. Mindestens zwei Fächer arbeiten dabei eng zusammen, um ein Thema ganzheitlich zu erfassen.
Dieses Unterrichtsprinzip hat viele Vorteile: Es ermöglicht unseren Schüler:innen, Zusammenhänge besser zu erkennen und Wissen nicht nur auswendig zu lernen, sondern sinnvoll anzuwenden. Viele Themen in der realen Welt lassen sich nicht klar einem einzelnen Fach zuordnen – sie erfordern ein vernetztes Denken. Fächerverbindender Unterricht fördert genau diese Fähigkeit und hilft dabei, Wissen flexibel und kreativ zu nutzen.
Fächerverbindender Unterricht am Marion Dönhoff Gymnasium
Am Marion Dönhoff Gymnasium gehört fächerverbindender Unterricht seit 2012 fest zum Schulalltag. Dabei arbeiten verschiedene Fächer gemeinsam an einem Thema, um Inhalte miteinander zu verknüpfen und den Unterricht spannender und lebensnäher zu gestalten.
Anfangs lag der Schwerpunkt auf den Jahrgängen 8 und 9, vor allem in Form von Werkstattunterricht (ästhetische Fächer: Kunst, Musik und Theater) und besonderen Fächerkombinationen, die ein Trimester lang dauerten. Inzwischen arbeiten wir daran, ab dem Schuljahr 2026/27 verbindlich in der gesamten Mittelstufe – also von Klasse 7 bis 10 – regelmäßig fächerverbindende Unterrichtssequenzen durchzuführen. Neben dem weitergeführten Werkstattunterricht finden diese entweder als halbjährige Zusammenarbeit von zwei Fächern statt oder als kürzere Projekte, die über einen bestimmten Zeitraum im Schuljahr laufen, wie beispielsweise das „New York Projekt“ in Jahrgang 8, bei dem Englisch und Geografie zusammenarbeiten.
Projektlernen im fächerverbindenden Unterricht
Im fächerverbindenden Unterricht steht das Projektlernen im Mittelpunkt. Die Schüler:innen setzen sich forschend mit einem Phänomen aus mindestens zwei verschiedenen Fachrichtungen auseinander. Begleitende Leitfragen werden durch die Entwicklung individueller und kreativer Lernprodukte differenziert beantwortet. Besonders wichtig ist uns dabei der Wechsel zwischen kooperativen und selbstgesteuerten Phasen, die den Schüler:innen beim Lernen Freiheiten einräumen. Dies stärkt ihre Eigenverantwortung und ermöglicht, unterschiedlichen Lernbedürfnissen gerecht zu werden.