Der Klassenrat ist am MDG eine feste und wichtige Instanz. Es handelt sich dabei um eine Konferenz der Schüler:innen, die in den Klassenstufen 5 bis 9 jede Woche zu einer im Stundenplan festgelegten Zeit stattfindet und ritualisiert durchgeführt wird.
Der Klassenrat dient vor allem als demokratische Plattform für die Besprechung klasseninterner Anliegen. Die Schüler:innen lernen also, Konflikte selbstständig zu lösen. Außerdem werden im Klassenrat schulische Informationen weitergegeben und gemeinsame Unternehmungen geplant. Die Grundlage bilden dabei Gesprächsregeln, die von der Klasse erarbeitet und beschlossen werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Fähigkeit, die eigene Position zu begründen sowie die der anderen Schüler:innen anzuerkennen und zu respektieren.
In der zweiten Phase, d.h. in den Klassenstufen 8 und 9, wird der Klassenrat nach einem weiteren Schwerpunkt ausgerichtet: Nach dem Prinzip „Verantwortung übernehmen“ werden hier soziale Projekte geplant und durchgeführt. Prinzipiell ist der Klassenrat aber auch in diesen Klassenstufen sowohl im Sinne der konkreten inhaltlichen Ausgestaltung als auch im Hinblick auf unterrichtliche Bewertungen „frei“. Die Interessen, Bedürfnisse und Aktivitäten der Schüler:innen stehen im Vordergrund.
Folgendermaßen läuft ein Klassenrat ab: Die zu besprechenden Anliegen werden im Schulalltag gesammelt und eine Tagesordnung wird auf Grundlage der formulierten Anliegen vor Beginn des Klassenrates an das Smartboard geschrieben.
Der Klassenrat wird immer im Stuhlkreis abgehalten. Nach der Eröffnung wird die Tagesordnung vorgelesen. Zunächst wird auf der Grundlage des letzten Protokolls überprüft, ob bzw. inwieweit die Beschlüsse des vorhergehenden Klassenrates umgesetzt wurden.
Dann geht es zu den verschiedenen konkreten Anliegen. Diese werden nach folgendem Schema besprochen:
1. Zuerst kann sich jede:r zu dem Anliegen äußern.
2. Dann werden Lösungsvorschläge gemacht und begründet.
3. Schließlich stimmt die Klasse ab, welcher der Vorschläge umgesetzt werden soll.
Zu jeder Klassenratssitzung wird ein Protokoll erstellt.
Die Stunde klingt nach Möglichkeit immer mit einer Feedback-Runde aus, in der die Schüler:innen ihr Befinden und ihre Meinung in Bezug auf die Klassenratsstunde äußern können. Kritik wird grundsätzlich positiv formuliert.
Es gibt verschiedene Ämter im Klassenrat (z.B. Vorbereiter:in, Moderator:in, Protokollant:in, Meldewächter:in, Zeitwächter:in und Ruhewächter:in), durch die die Schüler:innen zum Gelingen des Klassenrates beitragen und die rotierend wahrgenommen werden.
Die Klassenleitung ist bei jedem Klassenrat anwesend und überwacht und garantiert den Ablauf. Die Lehrenden sind ebenfalls berechtigt, Themen auf die Tagesordnung zu setzen und ihre Meinung zu sagen.
Der Klassenrat ist schon lange ein unverzichtbarer Baustein des sozialen Lernens und der Demokratieerziehung am MDG und wird beständig weiterentwickelt.
Sabine Klamt, Koordinatorin für den Klassenrat am MDG